Zurück in den Alltag: wohnen und arbeiten
Nach der Rehabilitationsphase möchten die meisten Menschen mit Hirnverletzung in ihre Wohnung und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und ihr gewohntes Leben wiederaufnehmen. Wir unterstützen sie dabei.
Nach der Rehabilitationsphase möchten die meisten Menschen mit Hirnverletzung in ihre Wohnung und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und ihr gewohntes Leben wiederaufnehmen. Wir unterstützen sie dabei.
Zurück nach Hause
Betroffene und Angehörige wünschen sich die Rückkehr in die eigenen vier Wände. Im Vorfeld ist die Machbarkeit abzuklären und eine mögliche Rückkehr ist gut zu planen. Es empfiehlt sich, dass die betroffene Person zunächst zur Probe nach Hause kommt.
- Es ist wichtig, dass sich die Angehörigen damit auseinandersetzen, ob sie die Betreuung übernehmen wollen und können. Sie sollten sich dabei von niemandem unter Druck setzen lassen.
- Unter Umständen braucht es Anpassungen der Einrichtung, die Anschaffung von Hilfsmitteln oder bauliche Massnahmen an der Wohnung.
- Es muss überlegt werden, welche Unterstützung im Alltag nötig ist. Beratung und Hilfe bieten der Spitalsozialdienst, die Spitex, Entlastungsdienste, FRAGILE Suisse und andere Organisationen. Wir informieren Sie über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten.
- FRAGILE Suisse bietet zudem das «Begleitete Wohnen» an: Dabei unterstützen wir die Betroffenen in ihrer eigenen Wohnung bei administrativen und organisatorischen Tätigkeiten.
Externe Wohnangebote
Manchmal ist ein Leben in den eigenen vier Wänden nicht oder noch nicht möglich. Dann braucht es andere Wohnformen. Es lohnt sich, im Vorfeld probe zu wohnen. Wir beraten Sie gerne bei der Wahl des passenden Angebots und zu Finanzierungsmöglichkeiten.
- Als Übergangslösung nach der Rehaklinik eignet sich eine Langzeitrehabilitation. Ein sogenanntes Wohn- und Alltagstraining bereitet Betroffene auf das selbständige Wohnen vor.
- Wohnheime bieten langfristige externe Wohnlösungen sowie betreute Wohngemeinschaften. Es gibt einige Angebote, die auf jüngere Menschen mit Hirnverletzung zugeschnitten sind.
- Für Personen, die pflegebedürftig sind, ist das Pflegeheim manchmal die einzige Möglichkeit.
Zurück in den Beruf
Ob und in welcher Form kann ich nach einer Hirnverletzung wieder arbeiten? Diese Frage stellt sich unweigerlich im Laufe der Rehabilitation. Einzelne schaffen den Wiedereinstieg fast problemlos. Für andere ist die Rückkehr in die Arbeitswelt ein langwieriger Prozess, der auch misslingen kann. Grosse Hindernisse stellen die unsichtbaren Behinderungen dar, etwa, wenn Betroffene sich schlecht konzentrieren können, schnell ermüden oder Schwierigkeiten haben, sich an Abmachungen oder Arbeitsabläufe zu erinnern. Viele leiden darunter, dass sie weniger leistungsfähig sind als früher.
Alter oder neuer Beruf?
Suchen Sie das Gespräch mit dem Arbeitgeber. Für beide Seiten gilt es, zu akzeptieren, dass die Hirnverletzung Spuren hinterlassen hat. Eventuell lässt sich das Aufgabengebiet anpassen oder es braucht bauliche Anpassungen und Hilfsmittel. FRAGILE Suisse unterstützt Betroffene, ihre Arbeitgeber, Vorgesetzte, Kollegen und Kolleginnen bei diesem oft langwierigen und belastenden Prozess. Verschiedene Einrichtungen, Unfallversicherungen sowie die IV beschäftigen Coaches oder Case Manager, die Menschen mit einer Hirnverletzung beim Schritt in das Arbeitsleben begleiten.
Scheitert die Rückkehr an den früheren Arbeitsplatz, ist eine berufliche Abklärung in einer dafür spezialisierten Einrichtung sinnvoll. Fachpersonen klären hier die Fähigkeiten und Beeinträchtigungen sorgfältig ab und bereiten Betroffene auf die berufliche Integration vor. Gerne informieren wir Sie über das Vorgehen und vermitteln Adressen.
Tagesstruktur
Für Betroffene, die nicht wieder in den Berufsalltag zurückkehren können, sind ein geregelter Tagesablauf und soziale Kontakte wichtig. Es gibt zahlreiche Angebote, die eine Tagesstruktur bieten und teilweise auch kostenlos sind. Wir beraten Sie bei der Suche nach einem Angebot, das zu Ihren Bedürfnissen passt.