Was ich mir als Angehörige von der Politik wünsche...

Ich wünsche mir, dass die Anstellungsbedingungen für die persönlichen Assistenzpersonen überdacht und erleichtert werden.

Ich wünsche mir, dass die Anstellungsbedingungen für die persönlichen Assistenzpersonen überdacht und erleichtert werden.

Schwarzer Text auf weissem Hintergrund: Die Anstellungsbedingungen für Assistenzpersonen sollten überdacht werden.

Mein hirnverletzter Mann hat seit 12 Jahren Anrecht auf persönliche Assistenz. Er braucht keine halbtageweise Betreuung, sondern viel punktuelle Unterstützung und unregelmässige Begleitung (Arztbesuche, Behördengänge etc.). Weil es sehr schwierig ist, für kurzfristige und kurzzeitige Einsätze geeignete Personen zu finden, konnten wir sein Kontingent an bewilligten Assistenzstunden in all den Jahren nur selten ausschöpfen. Zu Beginn konnten wir noch durch die private Spitex und Hauswirtschaftsagenturen vermittelte Personen unter Vertrag nehmen; das ist nun nicht mehr möglich. Es gibt immer mehr solche Agenturen und diese wollen ihre Leute unter eigenem Vertrag behalten. Der administrative Aufwand und vor allem die Suche werden für mich immer belastender. Ich überlege mir, ob sich der Aufwand für mich noch lohnt, oder ob ich besser gleich alle Assistenzleistungen selber übernehme. Ich befürchte, dass beide Varianten in eine Erschöpfungsdepression führen.

Wenn ich nun lese, welche Beträge Spitex-Organisationen den Krankenkassen für die Administration und Betreuung der bei ihnen angestellten pflegenden Angehörigen verrechnen können, kriege ich eine grosse Wut: Diese Arbeit leiste ich für die Sozialversicherung gratis!

Mich selbst als pflegende Angehörige von einer solchen Organisation anstellen zu lassen, ist für mich keine Lösung: Ich brauche keine Bezahlung für meine Assistenzdienste (die ich gerne leiste!), sondern dringend Entlastung durch weitere Assistenzpersonen.

Weshalb können die Assistenzbeiträge, deren Bedarf ja ausgewiesen sind, nicht einfach analog der Hilflosenentschädigung ausbezahlt werden? Dann könnten die Betroffenen selber wählen, ob sie die Assistenzpersonen selber anstellen können oder sich durch eine Organisation von der Administration entlasten wollen.

Wenn mich – als Schweizerin mit Masterabschluss – diese Anstellungsmodalitäten und die Administration so belasten, wie geht es dann Menschen mit Migrationshintergrund? Ist das der Grund für die Tatsache, dass nur ein Bruchteil der Berechtigten die Assistenzbeiträge in Anspruch nehmen?

Susanne H.

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