Ich erlitt 1991 mit sieben Jahren ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Erfreulicherweise spürte ich danach gar keine grossen Veränderungen in meinem Leben, da ich dank der Hilfe meiner Mutter, des Lehrers und anderen Leuten recht normal aufwachsen durfte. Ich brauchte aber beispielsweise sehr viel Zeit, um die zusammengehängte Schrift zu lernen, und die einfachste Zahlenreihe bereitete mir Mühe. In der Sekundarschule hatte ich schlechte Noten und wechselte nach einem Jahr in die Realschule. Eigentlich wusste ich gar nicht, dass ich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma hatte und behauptete, ich hätte die Sekundarschule nicht geschafft, weil ich so lange in der Schule gefehlt habe.
Wegen meinen Orientierungsschwierigkeiten musste ich den Ausbildungsort wechseln. Ich konnte nur die Bürolehre und nicht das KV machen. Heute trainiere ich im Fitnesszentrum, habe Physiotherapie, gehe schwimmen und mache noch anderes für meinen Körper. Ich nehme nur noch sehr kleine Fortschritte wahr, aber diese motivieren mich. Man sagte mir, mein Gangbild sei schöner als vor ein paar Jahren, was mich ebenfalls ermutigt. Ich versuche, täglich etwas für mein Gedächtnis zu machen, zum Beispiel Sudoku.
Heidi V.