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Ist Gehirntraining Prävention?

Mit Gehirnjogging könne man Demenz vorbeugen und seinen IQ erhöhen, so heisst es an vielen Orten. Doch stimmt das wirklich?

Mit Gehirnjogging könne man Demenz vorbeugen und seinen IQ erhöhen, so heisst es an vielen Orten. Doch stimmt das wirklich?

Das Wichtigste in Kürze: Gehirntraining ist kein Wunderheilmittel. Viele Versprechen der Gehirnjogging-Industrie sind übertrieben und nicht wissenschaftlich belegt. So kann man das Gehirn durch Kreuzworträtsel, Sudokus, Buchstabensalate, usw. beispielsweise nicht verjüngen. Die Behauptung, man könne Demenz damit verhindern, ist höchst umstritten. Auch eine Hirnverletzung kann man dadurch weder verhindern noch heilen.

Rätsel lösen und Gehirntraining im weiteren Sinne haben aber trotzdem ihren Nutzen – wichtig sind die richtige Erwartungshaltung und Umsetzung. Auch wir bei FRAGILE Suisse reden davon, dass Gehirntraining gute Prävention sei. Dies heisst nicht unbedingt, dass Sie dadurch das Risiko eines Schlaganfalls reduzieren können. Erleidet jemand mit einem «fitten» Gehirn jedoch eine Hirnverletzung, hat diese Person eventuell eine bessere Ausgangslage, mit den Folgen umgehen zu können. Zudem leistet Gehirntraining einen Beitrag dazu, weitergehende Folgen (wie etwa soziale) zu mindern.

Was ist ein fittes Gehirn?

Es gibt viele Faktoren, die ein leistungs- und lernfähiges Gehirn ausmachen. Grundsätzlich ist die körperliche und mentale Gesundheit eine wichtige Basis. Je nach Situation lässt sich diese durch den eigenen Lebensstil beeinflussen: regelmässige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung und geringer Alkoholkonsum sind die meistgenannten Massnahmen. Doch auch Stressminderung und Zugang zu guten medizinischen Leistungen sind wichtige Faktoren – nur sind diese schwieriger zu beeinflussen.

Der Nutzen von Gehirntraining

Beim Gehirntraining gilt es, verschiedene Stufen oder Ebenen zu unterscheiden. Wenn wir bei FRAGILE Suisse davon reden, umfasst es sowohl typische Gehirnjogging-Rätsel als auch Alltagsübungen für Erinnerungsvermögen, Achtsamkeit, usw. 

Im Zusammenhang mit Gehirnjogging wird oft eine Steigerung des IQs versprochen. Es wird behauptet, dass Rätsel und Denkübungen das Denkvermögen in allen Lebensbereichen verbessern. Dabei handelt es ich um überspitzte Versprechen, die wissenschaftlichen Untersuchungen nicht standhalten.

Ohne Nutzen sind diese Übungen aber auch keinesfalls: Mit regelmässiger Übung stellt man selbst fest, dass man in seinem Lieblingsrätsel immer besser wird. Man hat seine Leistungsfähigkeit gesteigert und hatte sogar Spass dabei. Zwar lernt man durch Sudoku-Lösen nicht plötzlich, seine Einkaufsliste im Kopf zu behalten, doch die erlebten Erfolge aus dem Rätseln können durchaus motivierend sein. Betroffene einer Hirnverletzung wissen genau, wie wichtig auch kleine Erfolgserlebnisse sind. Denn sie wirken sich auch auf andere Lebensbereiche aus.

Der grosse Nutzen für das Gehirn kommt aus genau diesen anderen Lebensbereichen. Gehirntraining im weiteren Sinne heisst, aktiv am Leben teilzunehmen. Mit offenen Augen durch die Welt gehen, zuvor unbemerkte Dinge schätzen, neue Fähigkeiten erlernen, soziale Kontakte knüpfen und pflegen. All diese Dinge steigern das eigene Wohlbefinden merklich und bilden die Basis für ein gesundes und leistungsfähiges Gehirn. 

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Hinweis

FRAGILE Suisse übernimmt keine Gewähr für die Korrektheit dieser Inhalte und macht keine medizinischen Aussagen. Für diesen Artikel wurden Inhalte aus folgenden Quellen zusammengestellt: 


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