Hirnverletzung: das Leben steht Kopf

Eine Hirnverletzung bedeutet eine enorme Veränderung im Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen. Junge Betroffene kennen ihr «altes» Leben verhältnismässig noch nicht lange – trotzdem müssen sie es aufgeben und sich neue Gewohnheiten aneignen.

Eine Hirnverletzung bedeutet eine enorme Veränderung im Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen. Junge Betroffene kennen ihr «altes» Leben verhältnismässig noch nicht lange –…

Für manche junge Betroffene ist es nicht mehr möglich, ihrem Studium oder ihrer Arbeit nachzugehen. Sie müssen vielleicht ihre Träume und Lebenspläne in Frage stellen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Veränderungen im beruflichen und sozialen Leben von jungen Betroffenen.

Studenten- oder Berufsleben

Wenn eine Hirnverletzung auftritt, verändert sie das Leben der jungen Betroffenen. Einige von ihnen befinden sich in der Ausbildung und möchten diese nach der Hirnverletzung wiederaufnehmen. Die Folgen der Hirnverletzung können sich jedoch auf ihre Ausbildung auswirken. An Universitäten oder Fachhochschulen können Menschen mit Behinderungen Anpassungen der Studien- und Prüfungsbedingungen beantragen: Sie haben zum Beispiel die Möglichkeit, während einer Prüfung eine Pause zu machen oder die Studiendauer zu verlängern.

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Für Personen, die mitten im Arbeitsleben stehen, ist es manchmal schwierig, die gleichen Aufgaben wie zuvor zu erledigen. Einige Arbeitgeber sind verständnisvoll und bieten eine Anpassung des Prozentsatzes und der Arbeitsbelastung an, aber das ist nicht immer der Fall. Für jüngere Menschen, die noch nicht viel Berufserfahrung haben, kann es schwierig sein, wieder eine geeignete Arbeitsstelle zu finden. Gewisse Folgen erschweren die Rückkehr einiger Betroffener in den Beruf und sie müssen eine IV-Rente beziehen. Es kann schwer sein zu akzeptieren, dass sie nicht mehr arbeiten können – insbesondere, wenn sie erst seit ein paar Jahren auf dem Arbeitsmarkt sind.

Sozialleben

Auch das soziale Leben verändert sich nach einer Hirnverletzung. Für junge Betroffene bedeutet dies, dass ihre Bedürfnisse manchmal nicht mehr mit dem Lebensstil ihrer Freunde übereinstimmen. Für Menschen, die wenig über Hirnverletzungen wissen, ist es manchmal schwer zu verstehen, dass die betroffene Person nicht mehr gleich ist wie zuvor. Dies kann zu Missverständnissen führen. Es kommt auch vor, dass Freundschaften Risse bekommen. «Ich habe viele Freunde, die mich im Stich gelassen haben, weil sie nicht wussten, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollten. Wir hatten eine enorme Diskrepanz, vor allem, da wir sehr jung waren», erinnert sich Fabio, der im Alter von 24 Jahren ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte. Betroffene können aber auch neue Bekanntschaften machen, z. B. indem sie Mitglied bei einer Regionalvereinigung von FRAGILE Suisse werden. So knüpfen sie Kontakte zu anderen Menschen, mit denen sie ähnliche Erfahrungen teilen. 

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