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Eine Hirnverletzung schnell erkennen

Bei einer Hirnverletzung zählt jede Sekunde: Je schneller man reagiert, desto eher lassen sich langfristige Folgen reduzieren oder verhindern.

Bei einer Hirnverletzung zählt jede Sekunde: Je schneller man reagiert, desto eher lassen sich langfristige Folgen reduzieren oder verhindern.

Stroke Centers in der Schweiz

Bildquelle: Swiss Federation of Clinical Neuro-Societies

Wissen Sie, wie Sie einen Schlaganfall erkennen können? Und ein Schädel-Hirn-Trauma? Wenn eine solche Hirnverletzung vorliegt, muss so schnell wie möglich eingegriffen werden, um das Risiko von schwerwiegenden Folgen zu reduzieren. In diesem Artikel erklären wir Ihnen deshalb, an welchen Symptomen Sie einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma erkennen können und wie Sie im Notfall reagieren sollen.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn aufgrund des Verschlusses oder der Verletzung eines Gefässes nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt. Um Schäden so gut wie möglich zu vermeiden, sollte die betroffene Person schnellstmöglich auf eine Stroke Unit eines Spitals gebracht werden. Im Bild oben sehen Sie eine Übersicht der Stroke Centers und Stroke Units in der Schweiz.

Einen Schlaganfall erkennen Sie insbesondere an folgenden Symptomen:

  • Halbseitige Lähmung, Schwäche oder Gefühlsstörung in Gesicht, Arm oder Bein
  • Probleme zu sprechen, Worte zu finden oder Sprache zu verstehen
  • Sehstörungen
  • Schwindel, Erbrechen, Übelkeit
  • Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörung
  • Plötzliche heftige Kopfschmerzen (bei Hirnblutungen)

Der FAST-Test kann Ihnen helfen, einen Schlaganfall zu erkennen. Wenn Sie vermuten, dass ein Schlaganfall vorliegen könnte, zögern Sie nicht, sondern alarmieren Sie sofort den Notruf.

Weitere Tipps für den Notfall:

  • Bei Bewusstlosigkeit: Die Person in stabile Seitenlage bringen.
    Bei Bewusstsein: Die Person mit leicht angehobenen Oberkörper auf einer harten Unterlage lagern.
  • Bei der Person bleiben, das Gespräch suchen und sie beruhigen.
  • Nichts zu essen oder trinken geben, da die Person vielleicht nicht mehr richtig schlucken kann.

Wichtig: Bei manchen Menschen kommt es zu einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) – umgangssprachlich auch «Streifung» oder «Schlägli» genannt. Diese äussert sich mit denselben Symptomen eines Schlaganfalls, doch sie verschwinden nach einigen Minuten bis Stunden wieder. Nehmen Sie diese Erscheinungen trotzdem ernst und wenden Sie sich sofort an einen Arzt – denn in einem von fünf Fällen kommt es nach einer TIA zu einem Schlaganfall.

In unserem Flyer im Taschenformat finden Sie die wichtigsten Informationen und Tipps für den Notfall.

Schädel-Hirn-Trauma

Ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) geschieht vorwiegend durch Unfälle im Strassenverkehr, bei der Arbeit oder beim Sport. Weitere Ursachen sind Stürze und gewaltsame Schläge auf den Kopf. Bei schweren Verletzungen kann es zu Hirnblutungen oder Schwellungen des Gehirns kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch im Falle eines SHT schnell zu handeln.

Die Symptome eines SHT sind vom Schweregrad und dem Ort der Verletzung im Gehirn abhängig. Insbesondere unterscheidet man zwischen einem leichten SHT – auch als «Gehirnerschütterung» bekannt – und einem mittelschweren bis schweren SHT.

Folgende Symptome können Anzeichen eines SHT sein:

  • Kurzfristige Störung der Hirnfunktionen, z. B. kurze Bewusstlosigkeit, Erinnerungsverlust, Orientierungslosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schwindel
  • Seh- und Konzentrationsstörungen
  • Reizbarkeit
  • Erschöpfung

Im Falle einer Gehirnerschütterung ist die betroffene Person ansprechbar oder erleidet eine kurzfristige Bewusstlosigkeit. Bei mittelschweren bis schweren SHT kann die Bewusstlosigkeit hingegen mehrere Minuten bis hin zu Wochen oder Jahren (Wachkoma) dauern. Zusätzlich treten bleibende neurologische Defizite auf (z.B. Lähmungen oder Störungen im Denken).

Wichtig: Lassen Sie sich auf jeden Fall ärztlich untersuchen! Auch bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma kann es in seltenen Fällen noch zu Hirnblutungen kommen. Reagieren Sie sofort, wenn folgende Warnzeichen auftreten:

  • Starke und sich rasch verschlimmernde Kopfschmerzen
  • Wiederholtes Erbrechen
  • Undeutliches Sprechen
  • Schläfrigkeit
  • Verwirrtheit
  • Ungewöhnliches Verhalten
  • Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen
  • Krampfanfälle

 

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