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«Es gibt sehr viel zu tun!»

Spotlight auf André Rosé: Der langjährige Präsident von FRAGILE Vaud beantwortet unsere Fragen.

Spotlight auf André Rosé: Der langjährige Präsident von FRAGILE Vaud beantwortet unsere Fragen.

Wie hast du FRAGILE Suisse kennengelernt?
Ich wurde 2008 pensioniert und bin 2009 dank einem ehemaligen Kollegen, mit dem ich in Nyon zusammengearbeitet hatte, zu FRAGILE Vaud gestossen. Damals hatte der Vorstand Schwierigkeiten und mein Kollege fragte mich, ob ich helfen wolle. Ich wusste nichts über Hirnverletzungen, aber die administrative Seite war kein Problem für mich. Nachdem wir uns erst zu einem Kaffee getroffen hatten, nahm ich dann an einer Sitzung des Vorstands von FRAGILE Vaud teil.

Wir würdest du deine Arbeit beschreiben?
Ich kümmere mich um alles Administrative, die operative Seite. Wir übernehmen das für Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, weil es mit einer Hirnverletzung oft schwierig ist, in diesen Dingen mitzuhalten. Die Administration ist aber wichtig und es müssen viele Vorgaben eingehalten werden, beispielsweise vom BSV.

Zu meinen Aufgaben gehören auch Veranstaltungen. Ich habe Zeit und kenne viele Leute in Nyon, was praktisch ist, um gewisse Aktivitäten zu organisieren. Ich setze gerne Projekte und Ideen um und helfe mit, dass alles rund läuft.

Ein eindrückliches Erlebnis mit FRAGILE Suisse?
Als ich das erste Mal einen Segelausflug mit unseren Mitgliedern organisierte, war eigentlich geplant, dass wir am Bahnhof den Bus nehmen. Aber ich hatte nicht an alles gedacht! Die Leute bewegen sich langsamer, sie diskutieren. Schliesslich ist der Bus ohne uns losgefahren und wir mussten ein Taxi nehmen. Es braucht Geduld und man muss flexibel sein. Später haben wir viel darüber gelacht.

Zudem war es für eine Teilnehmerin das erste Mal, dass sie auf ein Schiff ging. Auch das gehört zur unserer Tätigkeit: die Betroffenen aus dem gewohnten Alltag und manchmal auch aus ihrer Komfortzone holen. Letztlich haben wir uns unglaublich amüsiert! Und am Ende des Tages kann man sich jeweils sagen: «Heute hat jemand dank uns sehr viel Spass gehabt!»

Wofür bist du dankbar?
Für die Freude in den Augen unserer Mitglieder! Dieser vergnügte Blick und das Lächeln kommen wirklich von Herzen. Ich kann etwas Gutes tun und nützlich sein. Und es gibt sehr viel zu tun! Man wird sich bewusst, dass Menschen mit einer Behinderung eine andere Sicht der Welt haben, und lernt die Schwierigkeiten kennen, mit denen sie konfrontiert sind.

Dein Wunsch für die nächsten 30 Jahre?
Dass es immer mehr Mitglieder gibt. Sagen wir 50'000 Mitglieder bis 2050! Diese Zahl muss exponentiell wachsen, weil immer Menschen mobilisiert werden können.

Es wäre auch schön, noch mehr Anerkennung seitens der Institutionen zu bekommen. Ich wünsche mir, dass FRAGILE Suisse noch bekannter wird und wir Menschen mit Hirnverletzung noch effizienter unterstützen können.

Interview: Celia Bianchi

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