Mit sieben Jahren verunglückte ich schwer, lag sieben Wochen im Koma und verbrachte insgesamt fünf Monate im Kinderspital Luzern. Während meiner Bewusstlosigkeit wurde wohl mein Körper bereits therapiert, obwohl ich nichts mitbekam und nicht mitmachte. Um meine Füsse zu stabilisieren, wurden mir Wanderschuhe angezogen. Daran erinnere ich mich nicht, doch diese Massnahmen waren sehr wichtig.
Nachdem ich aus dem Koma erwacht war, merkte ich, dass meine linke Hand zitterte. Ich hatte Ergotherapie. Dass mein rechtes Auge gelähmt war, wusste ich nicht: Ich merkte nicht, dass mein Blickfeld eingeschränkt war. Das, was ich sah, sah ich aussergewöhnlich gut. Die Brille mit Fensterglas machte wohl nicht so viel Sinn. Eine Brille mit korrigiertem Glas begeisterte mich. Mit dem linken Auge sah ich sehr gut. Ich schloss es dann oft und schaute bewusst rechts. Das machte ich leider nicht lange, weil ich es vergass, doch unbewusst schaute ich auch mit dem rechten Auge, wie sich herausstellte, als die Korrektur weggelassen wurde und ich sagte, ich wolle lieber keine Brille als diese, bei der mir schwindelig würde. Das war einige Jahre nach meinem Unfall.
Eigentlich hatte ich als Kind nicht gemerkt, dass ich anders war. Den Hauptgrund dazu kannte ich gar nicht: Ich wusste nicht, dass ich ein schweres Schädelhirntrauma erlitten hatte. Ich hatte versucht, die Sekundarschule zu machen, hatte aber schlechte Noten und wechselte nach einem Jahr in die Realschule. Dort behauptete ich, ich hätte die Sekundarschule nicht geschafft, weil ich so lange in der Schule gefehlt hätte. Ich wurde in der Schule gehänselt, doch da war ich selber schuld. Ich hätte mich besser verhalten sollen und akzeptieren, dass ich anders bin. Das rate ich auch anderen Betroffenen.
Meine Mutter hatte erfolgreich dafür gekämpft, dass ich nicht in ein Heim musste. Dank ihr, dem Lehrer und anderen Leuten durfte ich recht normal aufwachsen und die Schule weitgehend normal besuchen, was sehr wertvoll war. Aber niemand hatte mich von der Vorstellung befreit, im Heim wäre ich wie im Spital den ganzen Tag im Bett und es sei todlangweilig. Hätte ich die Ereignisse, bei denen meine Mutter eine grosse Rolle spielte, vorhergesehen, hätte ich Nein gesagt. Erfahren Sie in meiner Biographie unter anderem, was mich zur Entscheidung bewog, nach achtjährigem Aufenthalt in einer Institution in meine Heimat zurückzukehren. Besuchen Sie meine Homepage: www.meinlangerweg.ch