Schädel-Hirn-Trauma
Als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet man eine Schädigung des Gehirns durch eine äussere Krafteinwirkung. Ein anderer Begriff dafür ist «traumatische Hirnverletzung». In den meisten Fällen sind auch die Hirnhäute, die Blutgefässe und der Schädelknochen geschädigt.
Als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet man eine Schädigung des Gehirns durch eine äussere Krafteinwirkung. Ein anderer Begriff dafür ist «traumatische Hirnverletzung». In den meisten Fällen sind auch die Hirnhäute, die Blutgefässe und der Schädelknochen geschädigt.
Die meisten Schädel-Hirn-Verletzungen geschehen durch Unfälle im Strassenverkehr, durch Stürze und Sport- oder Arbeitsunfälle. Weitere Ursachen sind gewaltsame Schläge auf den Kopf und – bei Säuglingen und Kleinkindern – heftiges Schütteln. Ist die Verletzung schwerwiegend, kann eine Hirnblutung oder eine Schwellung des Gehirns (Hirnödem) auftreten.
Man unterscheidet zwischen dem «offenen» und dem «geschlossenen» (oder «gedeckten») Schädel-Hirn-Trauma. Beim offenen Schädel-Hirn-Trauma entsteht eine Öffnung im Schädelknochen, wodurch es im Inneren des Schädels zu Infektionen kommen kann, zum Beispiel zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung.
Die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas hängen davon ab, wie gravierend die Verletzung ist. Während leichte Verletzungen in den meisten Fällen keine bleibenden Schäden verursachen, führen schwere Verletzungen bis zum Tod.
Zahlen
In der Schweiz erleiden pro Jahr etwa 5000 Personen ein mittelschweres bis schweres Schädel-Hirn-Trauma. Quelle: www.unfallstatistik.ch
Symptome
Die Symptome hängen vom Schweregrad und dem Ort der Verletzung im Gehirn ab.
Leichtes Schädel-Hirn-Trauma
Auch bezeichnet als Gehirnerschütterung, Commotio cerebri oder leichte traumatische Hirnverletzung.
Symptome einer Gehirnerschütterung
- Kurzfristige Störung der Hirnfunktionen, z. B. kurze Bewusstlosigkeit, Erinnerungsverlust, Orientierungslosigkeit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwindel
- Seh- und Konzentrationsstörungen
- Reizbarkeit
- Erschöpfung
Die Einwirkung von aussen beeinträchtigt die Nervenzellen in ihrer Funktion. Die Symptome verschwinden aber meist nach einigen Tagen bis Wochen. Die Verletzung lässt sich mit bildgebenden Verfahren meist nicht sichtbar machen. Eine sorgfältige ärztliche Abklärung ist jedoch auch bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma wichtig und langfristige Folgen sind möglich. Insbesondere können mehrfache leichte Schädel-Hirn-Traumata in der Summe zu grösseren Störungen führen.
Achtung: Hirnblutung!
Auch bei einer scheinbar leichten Verletzung kommt es in seltenen Fällen zu einer Hirnblutung – noch Stunden bis Tage nach dem Unfall. Lassen Sie sich sofort ärztlich untersuchen, wenn eines der folgenden Warnsymptome auftritt: sich stark und rasch verschlimmernde Kopfschmerzen, wiederholtes Erbrechen, undeutliches Sprechen, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, ungewöhnliches Verhalten, Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen, Krampfanfälle.
Mittelschweres bis schweres Schädel-Hirn-Trauma
Die Unterscheidung zwischen «mittelschwer» und «schwer» ist nicht einheitlich. Gelegentlich werden dafür die Begriffe Gehirnprellung / Contusio cerebri und Gehirnquetschung / Compressio cerebri verwendet.
Die Bewusstlosigkeit dauert in der Regel mehrere Minuten bis hin zum Wachkoma über Wochen bis Jahre. Zusätzlich zu den oben erwähnten Symptomen treten bleibende neurologische Defizite auf, zum Beispiel Lähmungen und Störungen im Erinnern, Denken und Planen.
Bei schweren Schädel-Hirn-Traumata kommt es zudem oft zu Blutungen und Ödemen im Gehirn oder um das Gehirn herum. Dadurch steigt der Hirndruck, was zum Tod führen kann. Durch den Druck auf die feinen Blutgefässe werden diese gequetscht, so dass nicht genügend Blut und somit Sauerstoff zu den betroffenen Hirnbereichen fliesst und diese absterben können. Bleibende Ausfälle von Gehirnfunktionen sind bei schweren Schädel-Hirn-Traumata die Regel.
Diagnose
Nach der Einteilung nach Schweregrad folgen neuropsychologische Untersuchungen und bildgebende Verfahren – Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) – um das Ausmass und die Art der Verletzung herauszufinden.
Behandlung
Patienten, die das Bewusstsein verloren haben, werden in der Regel einige Zeit stationär überwacht, um mögliche Hirnblutungen sofort zu behandeln. Bei schweren Schädel-Hirn-Traumata muss der Patient oder die Patientin unter Umständen in ein künstliches Koma versetzt werden oder es wird vorübergehend ein Teil des Schädelknochens entfernt, um den Hirndruck zu senken.
Prävention
Schützen Sie sich vor Unfällen am Arbeitsplatz, im Strassenverkehr, im Haushalt und in der Freizeit.
Ein Schädel-Hirn-Trauma verhindern
- Schützen Sie sich mit Helm (insbesondere auch beim Radfahren), mit angepasster Kleidung und Sicherheitsmassnahmen.
- Lassen Sie sich am Steuer oder bei gefährlichen Arbeiten nicht ablenken.
- Meiden Sie gefährliche und unkontrollierbare Situationen.
- Besondere Vorsicht ist bei übermässiger Müdigkeit oder Stress geboten.
Weitere Informationen zur Unfallprävention finden Sie hier:
Können wir Ihnen helfen?
Sind Sie von einem Schädel-Hirn-Trauma betroffen oder Angehörige/-r? Kontaktieren Sie uns - wir sind gerne für Sie da.